Beiträge

IFBB Pro Alexander Westermeier wechselt zur Classic Physique | Ziele & Zukunftspläne

Nach mehreren verletzungsbedingten Rückschlägen holte sich Alexander Westermeier im vergangenen Herbst in Ungarn die Pro Card – damals noch im Bodybuilding. Nach intensivem Abwägen mit seinem Coach Dennis Wolf viel nun die Entscheidung, im Profi-Geschäft künftig in der Classic Physique anzutreten. Die Linie dafür hatte Alex ohnehin bereits, war er doch schon immer ein Athlet, der eher mit der Linie und Härte punktete, als mit extremer Masse. Um in der offenen Bodybuilding Klasse vorne mitzuspielen, bräuchte er aber noch deutlich mehr Masse, während er in der Classic Physique perfekt ins Gewichtslimit passt und sich auf die Arbeit an Details konzentrieren kann. Und das ist dann auch der Plan. Wie seine weiteren Pläne und Ziele aussehen, eine Tour und ein kleines Training in seinem Homegym – all dass seht ihr in diesem Video.

Row to Grow – IFBB-Pro „Fitphil“ und Nachwuchs-Talent Tom trainieren im Gold’s Gym

IFBB Pro Philipp Jendreiek a.k.a. „Fitphil“ holte sich im vergangenen Jahr beim Amateur Olympia in Portugal die Pro Card. Nun bereitet er sich für den Herbst auf seine erste Wettkampf-Saison als Profi in der Classic Physique vor. In unserem Video seht Ihr ein gemeinsames Rücken-/Bizeps-Training von Phil mit einem seiner Coaching-Schützling – dem erst 17jährigen Tom, dem Phil in Zukunft noch Einiges zutraut und der, wie man sieht, schon gut mithalten kann. Außerdem gibts eine Preview auf Phils geplante Kür für die anstehende Saison. Wir wünschen Phil viel Erfolg!

Das härteste Drop-Satz-Training von Oma: #GrannyDropOfDoom | Beine mit Florian Wolf & Jerome Desire

Wenn du denkst, du weißt, was schweres Training ist, wenn du denkt du weißt, wie Drop-Sets brennen können, wenn du von Nah-Tot-Erfahrungen im Training träumst…. dann musst du dieses Video schauen. #GrannyDropOfDoop – IFBB-Pro Florian Wolf und Jerome Desire bei einem Beintraining mit dem härtesten Drop-Satz-System von „Oma“, aka Sibil Peeters, Trainerin der Profis aus Holland.

Florian ist bereits seit über zwei Jahren bei Sibil in Betreuung. Und auch wenn „Oma“ in unserem letzten Video noch meinte, Florian sei wie ein kleiner Junge, ist das Training diesmal alles andere als für kleine Jungs. Dennoch hat sich Flo mit Jerome Desire noch zusätzliche Verstärkung geholt und beide kämpfen sich gemeinsam durch Sibils Reduktionssätze des Untergangs.

Und so funktioniert das Ganze: nach einem „Aufwärmsatz“ mit 15 Wiederholungen folgen zwei maximal schwere Sätze mit jeweils 4 Wdh. und dann folgt direkt der eigentliche von Jerome so genannte #GrannyDropOfDoom, nämlich ein kontinuierlicher Reduktionssatz mit 12, 10, 8, 6 und 4 Wiederholungen. Das Ganze natürlich nicht bei einer Übung, sondern in diesem Fall zuerst bei Frontkniebeugen, danach das gleiche Schema bei Back-Squats, gefolgt von Beinstrecker und Good-Mornings. Nicht mehr im Video, aber tatsächlich stattgefunden, haben dann auch noch Leg-Curls nach dem gleichen Prinzip. Auch so ist das Video stark geschnitten fast 60 Minuten lang, aber vollgepackt mit Intensität.

Ganz nebenbei räumen die beiden Mens Physique Athleten dabei auch noch mit zwei Vorurteilen auf: zum Einen, dass Mens Physique Athleten nicht schwer Beine trainieren können und zum Anderen, dass man für diese Klasse einigermaßen gut aussehen sollte (siehe Titelbild) ;-).

Wenn ihr das #GrannyDropOfDoom Schema auch mal ausprobiert habt, ladet es gern in den Sozialen Medien hoch und markiert uns, wir werden es dann auf jeden Fall teilen. Viel Spaß mit dem Video und maximale Motivation!

Mehr zu Sibil: Sibil Peeters, von allen nur „Oma“ genannt, betreibt ihr eigenes Gym in Rotterdam (Niederlande), in dem das Video auch entstand. Sibil dürfte einer der wenigen weiblichen Coaches sein, die auch namhafte Schwergewichts-Profis erfolgreich betreut und vorbereitet. Einem breiteren Publikum wurde sie durch ihre Auftritte im originalen „Generation Iron“ Film bekannt, als Sie IFBB Pro Roelly Winklar vorbereitete.

Mehr zu Florian: Olimp-Athlet Florian Wolf, dessen Wurzeln in Deutschland und Uruguay liegen, studiert „Künstliche Intelligenz“ und lebt in Amsterdam. Im Rahmen eines Auslandssemesters verbrachte er auch ein Jahr in Australien und konnte auch dort nicht vom Bodybuilding ablassen. Bei der Arnold Classic Australia erkämpfe er sich damals den Mens Physique Gesamtsieg und sicherte sich damit die IFBB Pro Card.
Mehr zu Jerome: Der Kölner Jerome Desire ist in der Mens Physique Welt seit einigen Jahren eine feste Größe. So wurde er nicht nur Deutscher Meister sondern auch Vize-Europameister in der Mens Physique Klasse. Unterstützt wird er von NP Nutrition, ebenfalls aus Köln.

Flex Lewis eröffnet neues Dragon’s Lair Gym in Las Vegas

Das „Dragon’s Lair Gym“ des 7-fachen 212 Mr. Olympia Flex Lewis war in den letzten Jahren so etwas wie ein Geheimtip in Florida. Doch nun zieht es Flex nicht nur mit seiner Familie, aus dem feucht-warmen Boca Raton ins trockene Wüsten-Klima von Las Vegas, sondern nach 8 Jahren zieht auch sein gesamtes Gym mit nach Nevada um. Und so war Ende März Eröffnung des neuen Dragon’s Lair Gym in „Sin City“ – dazu gab sich die amerikanische Bodybuilding-Prominenz ein Stelldichein. Von Dennis Wolf, Shawn Rhoden, Milos Sarcev bis Shawn Ray – um nur einige zu nennen.

Das neue „Dragon’s Lair“ (zu Deutsch: Drachenhöhle) Gym ist dabei nicht nur schöner und größer, es bietet natürlich auch wieder die besten Geräten von „Arsenal Strength“ – deren Miteigentümer Flex ist. Dazu gibt es Kurzhanteln bis 150 Pfund, einige zusätzliche „Hammer Strength“ und „Cybex“ Geräte und ein einmaliges Flair. In unten stehendem Video könnt ihr euch Eindruck von der Ausstattung des Gyms machen. Flex‘ General Manager Justin Dees führt euch herum und erwähnt dabei auch, dass das Gym über tatsächlich jede einzelne Maschine verfügt, die Arsenal Strength im Programm hat. Besonders stolz ist er auf den Bein-Bereich, denn „The signature of an amazing gym is an amazing leg area“. Somit dürfte das Dragon’s Lair Gym beim nächsten Las Vegas Trip mit Sicherheit einen Abstecher wert sein.

Sollte Flex mit dem Umzug nach Las Vegas auch dem Mr. Olympia näher sein wollen, so hat das zumindest auch für 2021 nicht geklappt. Der Super Bowl des Bodybuilding bleibt auch in diesem Jahr in Orlando (Florida), nachdem der Mr. O. bereits im letzten Jahr Corona-bedingt dorthin wechselte und damit ausgerechnet in den Bundesstaat, in dem Flex bisher seinen Wohnsitz und sein Gym hatte.

Alexander Westermeier neuer IFBB Pro – Das Interview nach seinem Gesamtsieg in Ungarn.

Alexander Westermeier kennt sich mit Rückschlägen aus und auch mit dem Zurückkämpfen. Nach seinem Quadrizepsabriss kämpfte er sich zurück und holte sich den Gesamtsieg bei der Deutschen Meisterschaft und stand im Finale bei den Elite Pros der Arnold Classic Europe. Danach folgte eine beidseitige Trizeps-OP, die ihn für Monate vom Training abhielt. Auch danach startete er erneut ein Comeback, diesmal mit neuem Coach Dennis Wolf. Und dass das Paket trotz aller Rückschläge diesmal noch besser werden würde, konnte man schon bei unserem letzten Video seines Schultertrainings sehen. Nun setzte Alex mit seinem Gesamtsieg in Ungarn dem Ganzen die Krone auf und sicherte sich die IFBB Pro Card.

Grund genug für ein aktuelles Interview, für das wir diesmal aufs Wasser – genauer gesagt auf den Wöhrder See bei Nürnberg – gegangen sind.

Wie ist Dennis Wolf als Coach? Welche Rolle spielt Alex‘ neuer Sponsor Overshield? Was ging schief beim Wettkampf? Und was ist mit dem f***ing Schwan? All das erfahrt ihr in diesem Interview!

Defizit-Beintraining: Wie William Niewiara sich ins Classic Physique Gewichtslimit kämpft

William Niewiara, hat bereits im letzten Jahr mit seinen Siegen bei der Dennis Wolf Classic und der Dennis James Classic auf sich aufmerksam gemacht. Bei der DJ Classic scheiterte er dann im Gesamtsiegerstechen nur knapp an der Pro Card. In diesem Jahr soll die Pro Card nun endlich her: Das Problem: William hat noch einmal gut draufgepackt und so ist das Gewichtslimit von 93kg ein wirklich harter Brocken. Aber William stellt sich dem Kampf und ist fest entschlossen, gemeinsam mit seinem neuen Coach Stefan Kienzl das Gewicht in den Zielbereich zu drücken. In spanischen Alicante soll dann der Traum von der IFBB Pro Card wahr werden. Wie sein Training fast ohne Carbs aussieht und warum für ihn nichts anderes als ClassicPhysique infrage kommt. Erfahrt ihr in diesem Video. Und noch mehr zu William gibts auf seinem Youtube-Kanal.

Einfach wie nie zum Mr. Olympia: TOP 3 Plazierung bei Europa Pro Championships sichert das Las Vegas Ticket

Bereits im Mai haben wir euch über die zahlreichen Änderungen beim diesjährigen Mr. Olympia informiert. Mit neuer Location und neuem Datum im Dezember verschob sich auch die Qualifikations-Deadline für nen Mr. Olympia 2020 in den Oktober. Infolge der Covid-19 Beschränkungen wurden nun aber noch deutlich mehr Meisterschaften verschoben oder abgesagt, als ursprünglich gedacht. Auch Profi-Wettkämpfe waren davon betroffen und damit die Möglichkeiten zur Qualifikation für den Mr. Olympia deutlich dezimiert.

Nun reagiert die IFBB Pro League und vereinfacht – mindestens gültig für die Europa Pro Championships in Alicante, Spanien – die Qualifikation zum Mr. Olympia. Wie Promoter Emilio Martinez heute bekannt gab, genügt bei dem am 11. Oktober stattfindenden Profi-Event eine Plazierung innerhalb der TOP 3 (u.a. Bodybuilding, Mens Physique, Classic Physique und Bikini Pro Klasse) bzw. Top 2 (Fitness, Womans Physique, Frauen Bodybuilding Pro), um das Mr. Olympia Ticket zu lösen. Während üblicherweise nur ein Sieg die Qualifikation sichert, sammelt man mit Platz 2 oder 3 normalerweise nur Punkte, die – genügtend Wettkämpf-Teilnahmen vorausgesetzt – erst über einen längeren Weg und ein kompliziertes System die Qualifikation sichern können. Auch besteht hier bis zum Schluss die Gefahr, noch kurzfristig von anderen Athleten punktemäßig „überholt“ zu werden.

Die Qualifikation ist damit bei dieser Meisterschaft vermeintlich so einfach wie nie. Allerdings ist gerade deshalb auch mit einem besonders starken Teilnehmerfeld zu rechnen. Profitieren könnten von der Regelung u.a. auch deutsche Profis wie z.B. Mike Sommerfeld, der sich derzeit in beeindruckender Form präsentiert und zuvor bereits von den angesprochenen Wettkampf-Absagen betroffen war.

Und nicht zuletzt werden bei dem am 8-10. Oktober vorgelagerten Pro Qualifier „NPC European“ auch zahlreiche deutsche Athleten um eine Pro Card kämpfen und hätten somit – da sie bei einem Gewinn der Pro Card auch direkt bei den Profis starten dürften – zumindest theoretisch die Chance vom Amateur-Status direkt zum Olympian aufzusteigen. Es verspricht also ein spannender Wettkampf zu werden.

Warum es zwei „IFBB“ gibt – die Verwirrung erklärt | Geschichte & Unterschiede

IFBB, IFBB Pro League, Elite Pro, DBFV, NPC Worldwide, NPC Regional – wer gehört zu wem und was steckt dahinter? Dieser Artikel bringt Licht ins Dunkel und erklärt, wie es dazu kam, dass wir es heute mit „zwei IFBBs“ zu tun haben.

Die Geschichte

Zurück geht alles auf Ben und Joe Wieder: Während Joe ein Imperium von Bodybuilding und Fitnesszeitschriften gründete, kümmerte sich Ben Wieder, beginnend ab 1946, um den Aufbau eines Bodybuilding Verbandes – der „International Federation of Bodybuilders“ (IFBB). Bereits 2006 spaltete sich dieser in einen Amateur- und einen Profi-Verband auf, die jedoch weiterhin eng zusammenarbeiteten und sich gegenseitig anerkannten. Somit gab auf der einen Seite die IFBB als weltweiten Amateurverband mit zuletzt über 180 Mitgliedsnationen und Sitz in Spanien, geführt von Rafael Santonja und auf der anderen Seite die IFBB Pro League, den Dachverband der IFBB Profis, mit Sitz in den USA, geführt von Jim Manion.

Während die einzelnen nationalen Amateurverbände damit der IFBB unterstellt waren und aus Spanien geführt wurden, gab es in den USA bereits viele Jahre eine Sondersituation. Die NPC (National Physique Commitee) war zwar in der Theorie der US-Amerikanische Landesverband der IFBB Amateure, führte aber defacto ein Eigenleben und stand wie die IFBB Pro League unter der Führung von Jim Manion. Und obwohl es gerade auch um diesen Umstand schon immer die ein oder andere Reiberei gab, funktionierte das Ganze doch über Jahrzehnte erstaunlich gut.

Das Zerwürfnis

Zum großen Showdown der IFBB und der IFBB Pro League kam es dann beim Mr. Olympia 2017. Dort fand erstmals mit dem Mr. Olympia Amateur auch ein Amateur Wettkampf statt. Während dafür auch zahlreiche internationale IFBB Kampfrichter angereist waren, gaben vor Ort Jim Manion und seine NPC Judges zu verstehen, dass sie die Leitung des Amateur-Wettkampfes übernehmen würden, woraufhin die IFBB Amateur Judges geschlossen aus dem Kampfgericht zurücktraten. Danach überschlugen sich IFBB und IFBB Pro League mit Statements und Mitteilungen und ließen zahlreiche Athleten einigermaßen verwirrt zurück, gab es doch nun mit IFBB und IFBB Pro League zwei verwandt klingende Verbände, die jedoch nichts mehr mit einander zu tun haben wollten.

Die Folgen für die Verbände

Diese Verwirrung vergrößerte sich in den folgenden Monaten noch, da beiden nun wichtige Verbandsteile fehlten und diese eiligst neu aus dem Boden gestampft werden mussten. Der IFBB mit Sitz in Spanien, fehlte plötzlich eine Profi-Liga und damit das ultimative Ziel für Athleten, die nach einem nationalen, Europa- oder Weltmeistertitel nach neuen Herausforderungen suchten. Die IFBB gründete darauf eine eigene Profi Liga unter dem Label „IFBB Elite Pro“. Da hierfür nun natürlich die ausreichende Zahl an Elite Pro Athleten fehlte, wurden diese Elite Pro Cards gerade in der Anfangszeit relativ freizügig vergeben, um schnell ein Profi-Starterfeld aufzubauen. Damit konterkarierte man aber auch einen früheren Kritikpunkt der IFBB am Alleingang der NPC, nämlich das diese zu leicht zu viele Pro Cards vergab.

Der IFBB Pro League wiederum fehlte durch den Split nun außerhalb der USA (in den USA hatte man die NPC) ein Amateurverband, der es durch entsprechende Meisterschaften internationalen Athleten ermöglicht, Profi in der IFBB Pro League zu werden. Darauf reagierte man mit der Schaffung der NPC Worldwide, die nun begann, weltweit Amateurwettkämpfe zu veranstalten. Die meisten davon finden als Pro Qualifier statt, vergeben also IFBB Pro Cards.

Zwei Welten

Für Athletinnen und Athleten heißt das nun, dass sie sich zwei Verbandswelten gegenübersehen und die Unterscheidung nicht immer einfach ist. Speziell für Deutsche Athleten stellt sich die Sache wie folgt dar:

Die Lage in Deutschland in der Übersicht

 IFBB (Sitz Spanien)IFBB Pro League/NPC (Sitz USA)
Amateurverband /
Repräsentant in Deutschland
DBFV e.V.NPC Regional /
IFBB Pro League Germany
Profi Liga / Profi TitelIFBB Elite Pro / Elite ProIFBB Pro League / IFBB Pro
Die Welt der „zwei IFBBs“.

Auf der einen Seite findet man die IFBB und deren deutschen Mitgliedsverband DBFV e.V. (Deutscher Bodybuilding und Fitness Verband) mit den entsprechenden Landesverbänden. Diese folgen einer klassischen Vereins- bzw. Verbandstruktur mit regelmäßigen Mitgliederversammlungen, Vorstandswahlen etc. Auch die Wettkampf-Struktur ist eher klassisch von regionalen Meisterschaften (z.B. NRW oder Bayerische Meisterschaft) über die Deutsche Meisterschaft sowie Europa- und Weltmeisterschaft. Dazu kommen dann noch verschiedene Internationale Events und Elite Pro Qualifier und natürlich Elite Pro Wettkämpfe, also die Wettkämpfe der neu geschaffenen Profi Liga der IFBB mit Sitz in Spanien.

Auf der anderen Seite gibt es die eher betriebswirtschaftlich geführte NPC Worldwide, die in Deutschland u.a. NPC Regional Meisterschaften (z.B. Dennis Wolf Classic) und Pro League Qualfier (z.B. Dennis James Classic) anbietet, wobei man sich bei letzterer, die begehrten IFBB Pro Cards abholen kann.

Wem das noch nicht verwirrend genug ist, der kann sich außerdem auch noch einmal mit der Arnold Classic genauer befassen. So findet die Arnold Classic USA in Columbus, Ohio, wenig überraschend unter der Regie der IFBB Pro League bzw. der Amateur Wettkampf unter der NPC statt. Gleiches gilt für die Arnold Classic Australia und South America. Während wiederum die Arnold Classic Europe sowie Südafrika jeweils ein Elite Pro Wettkampf sind und Wettkämpfe der Amateure unter der Regie der IFBB stattfinden. Namensgeber Arnold Schwarzenegger verhält sich in dieser Sache übrigens überraschend neutral und übergibt bei allen fünf Veranstaltungen traditionell die Gesamtsieger Pokale und schüttelt die Hände der jeweiligen Offiziellen bzw. diese die seinigen.

Die Qual der Wahl

Wettkampf-Athleten stehen nun vor der Qual der Wahl stehen, bei welchem Verband ein Start sinnvoller erscheint. Während der DBFV/IFBB in Deutschland das deutlich größere Angebot an Wettkämpfen hat, winkt die NPC/Pro League mit den größeren Namen, nicht nur was die Namen der Events angeht, sondern auch die Athleten, mit denen man sich irgendwann an der Spitze der Profis potentiell messen könnte. Die IFBB Pro League wird somit auch nicht müde, immer wieder zu betonen, der einzige Weg auf die Olympia Bühne zu sein. Ein schlagkräftiges Argument, ist der Mr. Olympia doch nicht weniger als der „Superbowl des Bodybuilding“ und Traum jedes ambitionierten Bodybuildes.

Auf der anderen Seite dürfte ein Start beim DBFV neben dem größeren Angebot an Events im Durchschnitt deutlich günstiger sein. Neben der Gebühr für die Startlizenz (gilt für ein Jahr) sind die Startgebühren eher gering bzw. oft gar nicht vorhanden. Teilweise beteiligen sich die jeweiligen Landesverbände bei entsprechender Qualifikation sogar an den Reisekosten zur Deutschen Meisterschaft. Außerdem übernimmt der DBFV für die Qualifizierten des A-Teams die Reisekosten zu Welt- und Europameisterschaften.

NPC Events hingegen sind selten unter 100 EUR Startgeld zu haben. Hinzu kommt noch die NPC Worldwide Mitgliedschaft. Dafür ist hier keinerlei Qualifikation erforderlich. Einzige Voraussetzung, um an einem Pro Qualifier teilnehmen zu können ist, dass man einmal im Jahr an einer NPC Regional Meisterschaft teilgenommen haben muss, die Platzierung spielt dabei keine Rolle. Auch kann man sich einfach als Einzelperson anmelden, was unbürokratischer ist, als beim DBFV, wo man für ein Verbandsstudio starten muss.

Alle, die eine Pro Card anstreben und dies nicht nur zur Aufwertung des eigenen Instagram Profils, sollten in eine Entscheidung ebenfalls die Frage mit einbeziehen, wie es nach dem Erwerb der Pro Card weitergeht. Die Teilnahme an Amateur Wettkämpfen des jeweiligen Verbands ist dann nicht mehr möglich. Man sollte sich also genau ansehen, ob das Angebot an Profi Wettkämpfen in der eigenen Klasse immer noch genau so groß ist, wie bei den Pro Qualifiern, wo diese Events stattfinden und welche Reisekosten dann auf einen zukommen, nur um an einem Wettkampf teilzunehmen. Zuletzt sei noch darauf hingewiesen, dass der Profi-Status der beiden Verbände wechselseitig natürlich nicht anerkannt wird. Bei einem späteren Wechsel fängt man wieder als Amateur an und verliert dann unter Umständen auch den Profi-Status seines alten Verbands und wird bei diesem gesperrt. Die Entscheidung will also gut überlegt sein.